Forschung und Entwicklung

  • Innovations- und Entwicklungsarbeit erfolgt in fünf eigenen Entwicklungszentren
  • Kooperationen und Kollaborationen mit externen Partnern weiter ausgebaut
  • Einsatz digitaler Elemente verkürzt Entwicklungszeiten

Ziel der Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei HUGO BOSS ist es, die besten Produkte in der Branche anzubieten und damit unmittelbar auf die Unternehmensvision, die begehrlichste Fashion- & Lifestyle-Marke im Premiumbereich zu sein, einzuzahlen. Forschung und Entwicklung (F&E) orientiert sich folglich am Produktentstehungsprozess, der die Umsetzung einer kreativen Idee in ein kommerzialisierbares Produkt beschreibt. Die Innovations- und Entwicklungsarbeit wird dabei in den fünf Entwicklungszentren in Metzingen (Deutschland), New York City (USA), Coldrerio (Schweiz), Morrovalle (Italien) und Scandicci (Italien) umgesetzt. In der Konzernzentrale in Metzingen entwickelt HUGO BOSS den Großteil seiner Kollektionen. Dabei nutzt das Unternehmen das Technical Center, um innovative Produktionsmethoden zu testen und Muster herzustellen. Die BOSS Womenswear wird teilweise in einem Designstudio in New York City entworfen. Im Kompetenzzentrum in Coldrerio liegt die Verantwortung für die Entwicklung der Produktgruppen Hemden, Krawatten und Strickware sowie für das Design und die Entwicklung von Schuhen, Lederaccessoires und Bodywear. An den Standorten in Morrovalle und Scandicci werden hochwertige Schuhe und Lederaccessoires entwickelt.

Kooperationen und Kollaborationen

HUGO BOSS setzt zunehmend auf Kooperationen und Kollaborationen mit Designern, Künstlern und Organisationen weltweit. So sollen, mittels Zugang zu externem Wissen und Ideen, zum einen kreative Impulse gesetzt und zum anderen Innovationen vorangetrieben werden. So entwickelte das Unternehmen in 2018 anlässlich des 60. Geburtstags von Michael Jackson eine limitierte „BOSS x Michael Jackson“-Kollektion. Im Rahmen dieser Kollektion wurde der berühmte weiße BOSS Anzug, den Michael Jackson auf dem Cover seines legendären Albums „Thriller“ trug, in einer streng limitierten Auflage neu produziert. Für die Weihnachtskampagne des Jahres 2018 ist BOSS zudem eine Kollaboration mit dem Künstler, Produktdesigner und Autor Jeremyville eingegangen. Dabei ist eine limitierte Kollektion BOSS x Jeremyville“ entstanden, bei der das klare BOSS Design auf junge Verspieltheit trifft. Im Rahmen der Kooperation mit Porsche im Bereich der Formel E wurde jüngst eine „Porsche x BOSS“-Kollektion entwickelt. Dabei dienten Designelemente des innovativen Porsche Concept Car „Mission E“ als Inspirationsquelle. Die Kollektion umfasst vor allem sportliche Styles aus dem Casualwear-Bereich, aber auch moderne Konfektion. Die Kollektion wird ab März 2019 in ausgewählten Stores sowie online verfügbar sein.

Produktinnovationen wurden im vergangenen Jahr insbesondere für die Athleisurewear von BOSS weiter vorangetrieben. Gemeinsam mit Partnern wurde etwa an intelligenten Produkten für den Golfsport gearbeitet, die die Bewegungen beim Golfspiel aufzeichnen. Mittels einer mobilen App können die so aufgezeichneten Daten im Anschluss ausgewertet werden, mit dem Ziel, ein für den Kunden funktional optimiertes Produkt zu entwickeln. Die Entwicklung hin zu einem verkaufsfertigen Produkt soll in 2019 weiter fortgesetzt werden.

Im Jahr 2018 hat auch das Thema Nachhaltigkeit erneut eine wichtige Rolle in der Produktentwicklung gespielt. So wurde eine exklusive Auswahl hochwertiger Einzelstücke aus Merinowolle entwickelt, deren Ursprung komplett nachverfolgbar ist. Die Kollektion umfasst sechs komplette Looks, die mit der Herbstkollektion 2019 erhältlich sein werden. Nachhaltigkeit

Produktentstehungsprozess

Produktentstehungsprozess bei HUGO BOSS (Grafik)

Die kreative Idee steht am Anfang des Produktentstehungsprozesses. Unter Berücksichtigung der Markenstrategie und der Markenwerte sowie aus der Analyse globaler Mega- und Fashiontrends wird ein Kollektionsthema definiert. Die Umsetzung der kreativen Ideen und Designs in konkrete Kollektionsinhalte berücksichtigt zudem den Abverkaufserfolg der vergangenen Saisons, aber auch marktspezifische Charakteristika wie regionale Kaufkraft, Klima, modische Vorlieben und das jeweilige Marktumfeld.

Die kreativen Ideen der Designteams werden in einem zweiten Schritt in der Modellentwicklung schnitttechnisch umgesetzt. Anschließend verarbeitet die technische Produktentwicklung die Modelle zu Prototypen weiter und testet ihre Eignung im industriellen Produktionsprozess. Um in der Entwicklung seiner Kollektionen flexibler und schneller zu werden und den Produktentwicklungsprozess weiter zu beschleunigen, fokussiert sich HUGO BOSS darauf, die Digitalisierung des Produktentwicklungsprozesses weiter voranzutreiben. In diesem Zusammenhang werden vermehrt digitale Prototypen eingesetzt. Die Entwicklungszeit des ersten digital entwickelten Sortiments der Marke HUGO konnte somit von acht Monaten auf nunmehr sechs Wochen verkürzt werden. In den kommenden Jahren soll dieses Konzept weiter ausgebaut und der Anteil des digital entwickelten Sortiments weiter erhöht werden. Im Jahr 2018 wurde zudem erstmals eine digitale Stoff- und Zutatendatenbank für die Marke HUGO eingeführt. Die Datenbank enthält eine ausgewählte Anzahl von Stoffen und Zutaten, die jederzeit verfügbar sind und deren Einsatz bereits in früheren Kollektionen erfolgreich getestet wurde. Konzernstrategie, Digitale Transformation des Geschäftsmodells

Nach der Prototypenerstellung folgen die Anfertigung einer Musterkollektion und deren Präsentation und Verkauf an die Großhandelskunden. Für den Verkauf der HUGO Kollektionen an Großhandelskunden in Europa und Amerika wurde in 2018 erstmals ein digitaler Showroom eingesetzt. Dieser soll in 2019 auch für die Marke BOSS zum Einsatz kommen. Nach dem Verkauf der Kollektionen an die Großhandelspartner werden die Kollektionen schließlich produziert und an den Großhandel sowie den eigenen Einzelhandel ausgeliefert.

Die Frühjahr/Sommer-2019-Kollektion von BOSS steht unter dem Motto „California Breeze“. Inspiriert wurde die Kollektion von den Küstenstädten Kaliforniens und dem entspannten Lebensgefühl der Pazifikküste. Der nahtlose Übergang von Strand und Großstadtleben prägte dabei eine Kollektion, die modernes Design mit Leichtigkeit und Sommerlichkeit verbindet. Komplette Looks in Pastelltönen unterstreichen die Leichtigkeit der Kollektion. Darüber hinaus setzen intensive Farben wie Gelb und Orange Akzente. Die Frühjahr/Sommer-2019-Kollektion von HUGO erzählt die Geschichte eines Querdenkers aus Berlin, der tagsüber angestrengt arbeitet und nachts in einem Techno-Club feiert. HUGO ist von diesem „Mixmaster“ inspiriert, der seinen Kleidungsstil bewusst kreativ und mutig wählt und bereit ist, Styles verschiedener Dekaden miteinander zu kombinieren. Die Kombination von Naturfasern und synthetischen Materialien verstärkt diesen Gegensatz. Oversized Looks und die Verwendung des HUGO Logos kennzeichnen darüber hinaus die Kollektion.

F&E-Kennzahlen

Anzahl Mitarbeiter F&E zum 31. Dezember (Balkendiagramm)

In den Kreativ- und Entwicklungsabteilungen des HUGO BOSS Konzerns arbeiten gelernte Modedesigner, Schneider, Schuh- und Bekleidungstechniker sowie Ingenieure.

F&E-Aufwendungen (Balkendiagramm)

Mit 71 % machten die Personalaufwendungen im abgelaufenen Geschäftsjahr den größten Teil der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen aus (2017: 70 %). Der Rest entfällt im Wesentlichen auf sonstige betriebliche Aufwendungen. Auch im Jahr 2018 wurde der Großteil der Kosten für Forschung und Entwicklung zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Die produktionsbezogenen Entwicklungsaufwendungen sind darüber hinaus in den Herstellungskosten der Vorräte enthalten. Aufgrund der kurzen Produktlebenszyklen wurden keine Entwicklungskosten als selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aktiviert.