Achtung der Menschenrechte

Unter dem Aspekt „Achtung der Menschenrechte“ fasst HUGO BOSS drei als wesentlich identifizierte Sachverhalte in Bezug auf die sozialen Auswirkungen in der Lieferkette (Herstellung von Fertigwaren) zusammen: Menschenrechte und Arbeitsstandards, Sicherheit am Arbeitsplatz und Schutz der Gesundheit sowie faire Vergütung der Beschäftigten. Über die drei Sachverhalte wird im Folgenden gesamtheitlich berichtet, da sie alle Teil des Social-Compliance-Programms von HUGO BOSS und daher eng miteinander verknüpft sind.

Für HUGO BOSS ist die Einhaltung von Sozialstandards in der globalen Lieferkette von zentraler Bedeutung. HUGO BOSS legt großen Wert auf eine sorgfältige Auswahl seiner Partner, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und den Aufbau sowie Erhalt langfristiger strategischer Beziehungen. Dabei nehmen die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses sowie die Hilfestellung bei der Weiterentwicklung von Kompetenzen zur Steuerung von Sozialbelangen eine wichtige Rolle ein.

Ein wesentlicher Teil des Beschaffungsvolumens von HUGO BOSS entfällt auf Fertigwaren, die von Lieferanten in wirtschaftlich weniger entwickelten Regionen gefertigt werden. In einigen dieser Regionen sind die politischen und gesellschaftlichen Schutzmechanismen für die Beschäftigten vergleichsweise wenig ausgeprägt. HUGO BOSS trägt daher eine Mitverantwortung für die Beschäftigten in seiner Lieferkette.

Das Thema Achtung der Menschenrechte in der Lieferkette wird vom Zentralbereich Global Sustainability in engem Austausch mit den operativen Beschaffungseinheiten erfasst und gesteuert. Die Ergebnisse der Arbeit werden regelmäßig an den Vorstand berichtet.

Ziele

Ziel von HUGO BOSS ist die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Regelungen zu Menschenrechten und Arbeitsstandards aufseiten seiner Fertigwarenlieferanten. Dabei soll allen Beschäftigten der Lieferanten die Sicherheit am Arbeitsplatz, der Schutz der Gesundheit sowie eine angemessene Vergütung gewährt werden.

Maßnahmen

HUGO BOSS verpflichtet sich und seine Lieferanten zur Einhaltung der HUGO BOSS Sozialstandards, die das wichtigste Rahmenwerk des Unternehmens für die Einhaltung und Verbesserung der Sozialbelange in der Lieferkette darstellen und ein fester Bestandteil der vertraglichen Vereinbarungen sind. Sie basieren auf international anerkannten Standards wie den Kernkonventionen der International Labour Organization (ILO) und beinhalten unter anderem Regeln zur Einhaltung nationaler Gesetze, Arbeitszeitbeschränkungen, menschenwürdiger und sicherer Arbeitsbedingungen, zum Verbot von Kinder-, Zwangsarbeit und Diskriminierung, zur Zahlung angemessener Löhne, zum Anspruch auf Vereinigungsfreiheit sowie zur Beachtung des Umweltschutzes. In Ländern, in denen die nationalen gesetzlichen Vorgaben nur unzureichend ausgeprägt sind, setzen die HUGO BOSS Sozialstandards einen Mindeststandard. Sie sind in 25 Sprachen auf der Unternehmenswebsite einsehbar. group.hugoboss.com

Die Einhaltung der HUGO BOSS Sozialstandards wird im Rahmen regelmäßiger Audits überprüft. Dabei greift das Unternehmen auch auf externe Auditoren zurück. Für den Fall, dass Verstöße gegen die Sozialstandards festgestellt werden, erarbeitet das Unternehmen gemeinsam mit dem jeweiligen Lieferanten Maßnahmenpläne, deren Umsetzung in Folgeaudits überprüft wird. Kann bei Verstößen im Verlauf der Maßnahmenumsetzung keine ausreichende Verbesserung vorgewiesen werden, leitet HUGO BOSS nach mehrmaliger Überprüfung in letzter Konsequenz die Beendigung der Lieferantenbeziehung ein.

Um Verstöße gegen die Sozialstandards zu verhindern, misst HUGO BOSS der Weiterentwicklung des Social-Compliance-Managements seiner Lieferanten hohe Priorität bei. So führt das Unternehmen seit 2017 Social-Compliance-Trainings bei seinen Fertigwarenlieferanten durch und unterstützt sie mit der Bereitstellung umfangreicher Dokumente bei der Umsetzung der Sozialstandards. Für die Beschäftigten auf Lieferantenseite besteht die Möglichkeit, sich bei Vorfällen über einen definierten Beschwerdemechanismus direkt an die verantwortlichen Ansprechpartner von HUGO BOSS oder an einen externen, weisungsfreien Ombudsmann zu wenden.

HUGO BOSS wirkt bei der Gestaltung branchenweiter Standards mit und arbeitet an Vergütungspraktiken für die Beschäftigten seiner Lieferanten. Zu diesem Zweck erhebt und analysiert das Unternehmen regelmäßig Lohndaten bei seinen Fertigwarenlieferanten. Grundlage der Arbeit bilden international anerkannte Standards wie etwa die des Bündnisses für nachhaltige Textilien und der Fair Labor Association (FLA). Das Unternehmen ist seit 2018 akkreditiertes Mitglied der FLA. Zu den grundlegenden Prinzipien einer fairen Vergütung zählen für HUGO BOSS unter anderem die geregelte Zahlung von Löhnen, die leistungsgemäße Vergütung von tatsächlich erbrachter Arbeitszeit, das Recht auf Tarifverhandlungen sowie die Vermeidung von Vergütungsungleichheit.

Leistungsindikatoren

Im Jahr 2018 stand HUGO BOSS in einem aktiven Geschäftsverhältnis mit 210 externen Fertigwarenproduktionsstätten in 28 Ländern (2017: 202 Produktionsstätten in 28 Ländern). Im Berichtszeitraum wurden 153 Audits in 123 bestehenden Fertigwarenproduktionsstätten (inklusive der eigenen Produktionsstandorte) durchgeführt (2017: 151 Audits in 127 bestehenden Produktionsstätten). Festgestellte Verstöße bezogen sich dabei hauptsächlich auf die Bereiche Social-Compliance-Management, Arbeitssicherheit und Arbeitszeit.

Für 97 % der Produktionsstätten, mit denen im Jahr 2018 im Bereich Fertigware zusammengearbeitet wurde (inklusive der eigenen Produktionsstandorte), liegt ein gültiges Audit vor (2017: 84 %). Das heißt, dass bei diesen Lieferanten gemäß der ergebnisabhängigen Auditfrequenz innerhalb von 24 Monaten ein (Folge-)Audit durchgeführt wurde. HUGO BOSS hatte sich im Jahr 2016 zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 90 % seines Beschaffungsvolumens von Fertigwarenlieferanten (inklusive der eigenen Produktionsstandorte) zu beziehen, die im jeweils letzten Audit die Leistungsstufen gut bis zufriedenstellend aufwiesen. Zum 31. Dezember 2018 belief sich dieser Anteil auf 91 % (2017: 84 %). Das Ziel wurde damit vorzeitig erreicht. Auch in Zukunft will HUGO BOSS das hohe Niveau dieser Kennzahl beibehalten.