Bedeutende externe Risiken
HUGO BOSS unterliegt einer Vielzahl externer Risiken, im Wesentlichen im Zusammenhang mit gesamtwirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie Umwelt- und Gesundheitsaspekten.
Gesamtwirtschaftliche Risiken
Als global agierendes Unternehmen ist HUGO BOSS gesamtwirtschaftlichen Risiken hinsichtlich der globalen Konjunkturentwicklung ausgesetzt. So geht ein konjunktureller Abschwung in der Regel mit einer rückläufigen Nachfrage nach Premium- und Luxusgütern einher, die sich negativ auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns auswirken kann. Konjunkturell bedingte Effekte können dabei sowohl global als auch regional begrenzt auftreten und sich gegenseitig beeinflussen.
Um die Auswirkungen konjunktureller Schwankungen zu reduzieren, strebt HUGO BOSS nach einer ausgewogenen Verteilung des Umsatzes zwischen den wichtigsten Regionen. Der Konzern beobachtet fortlaufend das gesamtwirtschaftliche wie auch das Branchenumfeld, um Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechend schnell mit einer Anpassung der Geschäftsaktivitäten reagieren zu können. Zudem erfolgt eine regelmäßige Analyse interner Frühindikatoren, die eine Prognose der Auswirkungen möglicher gesamtwirtschaftlicher Risiken erlauben. Unternehmenssteuerung
Zu den möglichen Reaktionen auf einen konjunkturbedingten Nachfragerückgang zählen neben einer Reduzierung der Produktions- und Beschaffungsaktivität, einem strikteren Management des kurzfristigen operativen Nettovermögens und einer verstärkten Kostenkontrolle auch Preisanpassungen sowie Anpassungen im eigenen Einzelhandel.
Für das Geschäftsjahr 2019 ist eine zunehmende Unsicherheit hinsichtlich der globalen Konjunkturerwartung zu beobachten. Ein wesentliches Risiko wird dabei in einer weiteren Eskalation des amerikanisch-chinesischen Handelskonflikts gesehen. So könnte sich ein im ungünstigsten Fall globaler Handelskrieg spürbar negativ auf die weltweite Konjunkturdynamik auswirken. Ein weiteres Risiko besteht in dem nachlassenden Wachstum der chinesischen Wirtschaft als wichtiger Faktor für die weltweite Konjunkturdynamik. Insgesamt ist für 2019 folglich mit einer leichten Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums zu rechnen. Es wird erwartet, dass das gehobene Premiumsegment der Bekleidungsindustrie, das den besten Vergleichsmaßstab für HUGO BOSS darstellt, im Geschäftsjahr 2019 eine Wachstumsrate im Bereich von währungsbereinigt 3,5 % bis 4,5 % erreicht. Die potenziell negative Auswirkung gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns kann trotz der beschriebenen Maßnahmen wesentlich sein. Die Eintrittswahrscheinlichkeit schätzt das Management dabei als wahrscheinlich ein. Prognosebericht
Politische und gesellschaftliche Risiken
HUGO BOSS ist aufgrund seiner internationalen Geschäftstätigkeit politischen und gesellschaftlichen Risiken ausgesetzt. So können sich beispielsweise Änderungen des politischen und regulatorischen Umfelds, geopolitische Spannungen, militärische Auseinandersetzungen, Regierungswechsel oder terroristische Anschläge negativ auf das Konsumverhalten der Kunden auswirken.
Für das Jahr 2019 ist nicht zu erwarten, dass sich die weltweiten Unsicherheiten im Kontext politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen reduzieren werden. So stellen beispielsweise die fortwährenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten, die anhaltende Gefahr terroristischer Anschläge sowie politische Unsicherheiten in der Europäischen Union, insbesondere hinsichtlich der finanzpolitischen Stabilität Italiens sowie europakritischer Entwicklungen in einzelnen Mitgliedsstaaten, auch im kommenden Jahr bedeutsame Risiken für die Premium- und Luxusgüterbranche und damit auch für die Geschäftsentwicklung des Konzerns dar.
Auch aus der anhaltenden Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit resultieren Risiken. Das Management schätzt die mit dem Brexit in Zusammenhang stehenden Risiken insgesamt als wahrscheinlich ein. Das Ausmaß der damit verbundenen finanziellen Auswirkungen wird mit moderat bewertet. So könnte insbesondere ein „No-Deal“-Brexit das Vertrauen von Unternehmen und Verbrauchern in die wirtschaftlichen Aussichten des Landes belasten, zu einer geringeren Investitionsbereitschaft vor allem in Großbritannien, aber auch in den übrigen Ländern der Europäischen Union führen sowie Verwerfungen auf den globalen Finanzmärkten nach sich ziehen. Vor allem ein signifikanter Rückgang des Verbrauchervertrauens und eine damit einhergehende rückläufige Kundennachfrage könnten auch das Geschäft von HUGO BOSS negativ beeinflussen. Insbesondere für den Fall eines „No-Deal“-Brexits bestehen für das Unternehmen zudem Risiken in Bezug auf kurzfristige Warenengpässe in Großbritannien, einem möglicherweise zeitlich verzögerten Eintreffen vor allem saisonaler Produkte und damit verbunden das Risiko entgangener Umsatzchancen sowie kurzfristig erhöhter Bestände in Großbritannien. Auch ist die letztliche Ausgestaltung künftiger Steuer- und Zollbestimmungen weiter ungewiss. Aus der potenziellen Erhebung von Einfuhrzöllen können sich für das Unternehmen Kostenanstiege ergeben. Der Konzern hat eine bereichsübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet, die unter Einbezug des zentralen Risikomanagements den Austrittsprozess genauestens beobachtet, mögliche Auswirkungen auf den Konzern bewertet und sämtliche lokalen und globalen Maßnahmen koordiniert. So wurden etwa für den Fall eines potenziellen „No-Deal“-Brexits entsprechende Vorkehrungen getroffen um das Risiko kurzfristiger Warenengpässe in Großbritannien zu reduzieren. Damit will das Unternehmen insbesondere dem zeitlich verzögerten Eintreffen vor allem saisonaler Produkte und dem damit verbundenen Risiko entgangener Umsatzchancen vorbeugen. Zu den möglichen Reaktionen auf einen etwaigen konjunkturell bedingten Nachfragerückgang oder einen potenziellen Kostenanstieg in Zusammenhang mit der Erhebung von Einfuhrzöllen zählt das Unternehmen grundsätzlich auch Preisanpassungen.
Aufgrund seiner steigenden Bedeutung bewertet HUGO BOSS das Risiko, das sich aus politischen und gesellschaftlichen Veränderungen ergibt, als ein „emerging risk“. So ergeben sich strategische Fragestellungen beispielsweise aus dem Einfluss demografischer Entwicklungen auf das Konsumentenverhalten und die Lieferkette. Dies offenbart die Verzahnung des gesellschaftlichen Risikos mit den branchen- sowie den lieferanten- und beschaffungsmarktbezogenen Risiken. Im Rahmen der Bewertung und Steuerung des Risikos arbeiten Risikoexperten und Risikoverantwortliche im Konzern interdisziplinär an der fortwährenden Analyse und Überwachung aktueller politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen und ihres Einflusses auf die eigene Geschäftstätigkeit. Das zentrale Risikomanagement koordiniert und unterstützt diesen Prozess.
Mittels seines weltweiten Vertriebs in über 120 Ländern sorgt der Konzern für eine natürliche Absicherung gegen unvorteilhafte Entwicklungen in einzelnen Ländern oder Regionen. Unerwartete Entwicklungen in wichtigen Absatzmärkten können grundsätzlich zu wesentlichen finanziellen Auswirkungen führen. Das Management stuft die Wahrscheinlichkeit dieses Risikos als möglich ein.
Umwelt- und Gesundheitsrisiken
Die global ausgerichtete Wertschöpfungskette des HUGO BOSS Konzerns unterliegt Umwelt- und Gesundheitsrisiken, die sich aus Umwelt- und Naturkatastrophen, Pandemien sowie den Folgen des Klimawandels ergeben können. Aus dem Klimawandel resultierende Risiken, wie eine zunehmende Wasserknappheit, werden für das Geschäftsjahr 2019 als unwahrscheinlich und mit einem geringen möglichen Schaden eingestuft. Zukünftig dürfte dieses Risiko für HUGO BOSS jedoch an Bedeutung gewinnen, sodass mittelfristig eine moderate Auswirkung erwartet wird. Langfristig besteht das Risiko, dass eine lokal oder regional zunehmende Wasserknappheit zu negativen Folgen für den Anbau von Baumwolle und so zu Einschränkungen in der Verfügbarkeit von Baumwollfasern und folglich höheren Materialkosten führen kann.
Um bei Eintritt von Umwelt- und Naturkatastrophen zeitnah und angemessen reagieren zu können, existiert bei HUGO BOSS ein zentrales Notfallmanagementsystem. Dessen Ablauforganisation bündelt die zur Bewältigung von Notfällen benötigten bereichsübergreifenden Kompetenzen und garantiert eine effiziente Koordination mit klaren Entscheidungswegen. Wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage können dennoch nicht vollständig ausgeschlossen werden, auch wenn das Management den Eintritt als unwahrscheinlich einschätzt.